Informationen zur Schematherapie
Die Schematherapie wurde von Jeffrey Young in den 1990er Jahren in den USA entwickelt.
Sie basiert auf den Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie und erweitert sie um erlebnisorientierte und handlungsorientierte Vorgehensweisen. Ein wichtiges Element der Therapie ist die bewusste Gestaltung der Beziehung zwischen PatientIn und TherapeutIn.


Was ist ein Schema?
Ein Schema ist ein typisches Muster von Gefühlen, Gedanken und Empfindungen, die das Verhalten steuern. Dieses Muster wird in der Kindheit gelernt. Die Schemata dienen dazu, die wichtigsten psychischen Bedürfnisse (Grundbedürfnisse) eines Menschen zu befriedigen, etwa das Bedürfnis nach sicheren Bindungen bzw. zufriedenstellenden Beziehungen oder das Bedürfnis nach Autonomie. Wurden die Grundbedürfnisse in der Kindheit häufig nicht befriedigt, können ungünstige Schemata entstehen. Sie wirken sich langfristig negativ auf das Leben des Betroffenen und auf seine Beziehungen zu anderen Menschen aus.


In der Schematherapie geht es nun darum, die ungünstigen Erlebens- und Verhaltensmuster, die im Lauf der Lebensgeschichte entstanden sind, bewusst zu machen und so zu verändern, dass der Betroffene seine Gefühle und sein Verhalten besser regulieren und seine Bedürfnisse auf eine günstigere Weise befriedigen kann. Dadurch reduzieren sich langfristig auch die psychischen Belastungen und psychischen Symptome.

Quellen: Young, Jeffrey & Klosko, Janet (2007). Sein Leben neu erfinden. Paderborn: Junfermann Verlag. Young, J. E., Klosko, J. S., & Weishaar, M. E. (2005). Schematherapie. Ein praxisorientiertes Handbuch. Paderborn: Junfermann. (Stangl, 2020).